Am 12. Juni 1890, also vor 125 Jahren, kam der berühmte Maler Egon Schiele in Tulln zur Welt. Fast ein ganzes Leben verbrachte der Künstler zwischen Niederösterreich und Wien. Und dennoch: Es gibt wohl kaum einen österreichischen Künstler, der internationaler ausstrahlt als Schiele. Seine Kunst fasziniert ungebrochen, trifft gerade heute den Zeitgeist wie die kaum eines anderen Künstlers dieser Epoche.
Das Buch „Egon Schiele. Fast ein ganzes Leben“ folgt dem Künstler an seine wichtigen Lebensstationen und gewinnt dabei dank bisher unerforschter Quellen und unbekannter und unveröffentlichter Fotos zahlreiche neue Erkenntnisse. Ein Teil seines Lebens verbrachte Schiele im Erlauftal. Von Mai 1916 bis Jänner 1917 war der Künstler als Soldat und Schreiber in der Station für kriegsgefangene Offiziere in Mühling und wohnte ab August 1916 beim Schmiedemeister Aigner in Purgstall an der Erlauf. Bei seinen vielen Spaziergängen und Ausflügen sah er auch die Bergmühle in Unternberg. Er malte diese „Zerfallende Mühle“, welches sein bedeutendstes Landschaftsbild wurde. Zahlreiche weitere Bilder entstanden von ihm im Erlauftal. Für dieses neue Buch flossen auch einige Informationen und Fotos von Franz Wiesenhofers Buch „Gefangen unter Habsburgs Krone“ ein. Präsentiert wurde das Buch im Anatomiesaal der Akademie der bildenden Künste in Wien, den auch Schiele im Zuge seines Studiums nutzte.